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Kirwa-G'schichten

Passiert in ...
... Ritzenfeld und Hohenkemnath: Die gestohlene Motorsäge
Was verbindet die Worte Kirwa, Kirwabaum und Motorsäge? Etwa einen Brauch, dass fremde Burschen in der Nacht vor dem Kirwabaumaustanzen den Stolz des Dorfes umsägen? Mitnichten. Gleich zweimal innerhalb weniger Wochen schafften es zwei - zugegebenermaßen aufmerksame - Dörfer, Ritzenfeld und Hohenkemnath, dieses Prinzip umzukehren. Die Ereignisse spielten sich vermutlich jeweils ähnlich ab.
Die Nacht von Kirwasamstag auf Kirwasonntag, dem Haupttag der Kirwa, der Tag, an dem der Kirwabaum ausgetanzt wird. Natürlich darf dem zuvor nicht die Ehre gekrängt werden, nur als unversehrter Baum soll das Kirchweihfest schmücken. Um den Baum herum haben sich deshalb einige Kirwamoidln und Kirwaburschen versammelt, die sich mit Trinken und Singen bei Laune halten und immer einen wachen Blick auf den Kirwabaum werfen.
Doch plötzlich - seltsame Geräusche aus dem Hintergrund - die Baumwache springt mißtrauisch auf, um sich der Situation zu vergewissern. Schließlich darf dem Kirwabaum ja nichts böses passieren.
Von Angreifern keine Spur, kein größerer Verdacht, wenn da nicht ein paar schnarchende Burschen im Graben nebenan wären, die wohl den Nachhausweg nicht mehr ganz geschafft haben, doch - warum schlafen diese Burschen mit einer Motorsäge unter dem Arm?
Schnell zählten die wachsamen Kirwaburschen eins und eins zusammen, nahmen ohne größere Mühe die Motorsäge in Gewahrsam und warteten mit grinsender Miene auf das Morgengrauen, das den vermeintlichen Angreifern das böse Erwachen brachte ...
Das Ende der Geschichte ist schnell erzählt: Erst gegen eine Aufbewahrungspauschale von 50 Liter Bier wurde den Angreifern ihr liebstes Stück wieder zurückgegeben.
Ach ja, bliebe noch zu erwähnen, dass die leidtragenden verschlafenen Angreifer aus Heimhof (in Hohenkemnath) und Leinhof (in Ritzefeld) stammten.
23.08.01, Uli Iberer
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