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Kirwa-G'schichten

Passiert in ...
... Massenricht: Der "gestohlene" Kirwabaum
Vor mehreren Jahren fand in Massenricht (zwischen Freihung und Hirschau) Kirwa statt und die jungen Burschen des Dorfes schickten sich an, ein Kirwabaum zu organisieren. Es sollte nicht irgendeiner werden, denn er sollte ja schließlich alle anderen Kirwbäume in der Umgebung um mindestens fünf Meter überragen. Nach intensiver Suche wurde man in einem nahegelegenen Privatwald auch fündig, eine stattliche Fichte, stramm gewachsen wurde gefällt, an den Traktor gespannt und mit viel Geschrei zogen Fahrzeug und Burschen Richtung Massenricht zurück.
In Massenricht angekommen entpuppte sich aber schnell die Größe des Baumes als großer Nachteil: in der engen Kurve im Dorfinneren war es unmöglich weiterzufahren, das Gespann konnte weder vorwärts noch rückwärts die Fahrt fortsetzen. Wohl oder Übel musste man, um zu retten, was zu retten ist, die ersten 5 Meter, die eigentlich den Baum zum größten Kirwabaum gemacht haben, wieder absägen.
Gesagt - getan, der Baum wurde wieder an den Traktor gespannt und die Mannschaft zog minder fröhlich schreiend weiter. Doch diese Fahrt währte nur wenige Meter, weil plötzlich ein Polizisten-Pärchen den Transport stoppte. Es war auf der Suche nach einem gestohlenen Baum. Aufgrund der ziemlich eindeutigen Situation verhörten sie schnell mit strengen Fragen alle Beteiligten, wer diesen Baum gefällt und damit gestohlen hätte. Den Burschen wurde Angst und Bange, immer wieder forderte einer der beiden Polizisten die Umstehenden zu einem Geständnis auf.
Plötzlich machte aber der andere Polizist eine wichtige Erkenntnis: "Das kann nicht unser gesuchte Baum sein!" schrie er zu seinem Kollegen. "Der Durchmesser hier am Baumende ist viel kleiner als beim Baumstumpf!" - und so zogen die Polizisten unverrichteter Dinge wieder ab.
In Gedenken an dieses Ereignis sagt man, dass die Massenrichter seitdem alle Kirwabäume vor der Ortseinfahrt um fünf Meter kürzen ...
15.07.01, Uli Iberer
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