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Scho gwusst?

Geh doch zuhause, Du alte ... Ein Remake aus dem letzten Jahrhundert

So einen richtigen Kirwahit hat es im Jahr 2001 gar nicht gegeben. Aber was so vom Ballermann in die Oberpfalz herüberhallt, ist meistens auch (mehr oder weniger) für die Kirwa zu gebrauchen. So erging es jedenfalls dem Hit von 2000: "Hey Baby" und so ergings dem Lied (?) "Geh doch zu Hause, du alte Scheiße". Geschmackloses Ballermann-Gegröhle? Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Fest steht, dass Lieder mit ähnlicher Intention immer und immer wieder an den Kirchweihen in der Oberpfalz gesungen wurden und eines davon ist im "Oberpfälzischen Heimatbuch" von 1930 zu finden. Dort hat der Lehrer Ludwig Hoffmann aus Waldershof den Text eines Gsangls niedergeschrieben, das einmal die Kirwaburschen gesungen haben. Wörtlich heißt es dort so:

"Heind is Ball im Wiat sein Saal;
's wiad gchuchzt und gstampft,
ma schwitzt und dampft;
is as Danzl vabei,
gaihts o aufs nei.

Da Weba schreit:
'Da löiba Zeit!
Wos treibt dea mit sein Hoan?
As stimmt nix hint und voan!'

Und die Buascha schreia:
'As gaiht recht schöi!
Wos wiad vo da Muse
a Weba vastöih!
Nea zou, Musikantn, nea zou!"

Und wieda schreit da Weba:
'Ach Leit!
Dea mit da Baßgeign duat,
falsch gröift a immafuat!'

Und die Buascha draf wieda:
'As göiht recht schöi!'
Da Weba, dea zwidara Ding, koa göih!
Nea zou, Musikanten, nea zua!

Aus: Winkler, Karl: Oberpfälzisches Heimatbuch, Verlag Michael Laßleben, Kallmünz, 1930

27.09.01, Uli Piehler



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