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... das Kirwa-Portal im Internet |

Kirwa-G'schichten

Kirwa - was ist das?
Mit "Kirwa" auf Wettbewerb ...
 | 17 Schülerinnen des Dr.-Johanna-Decker-Gymnasiums in Amberg machten sich letztes Jahr auf den Weg, bei einem Wettbewerb der Bundeszentrale für Politische Bildung die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Das Thema des Schülerwettbewerb zur politischen Bildung hieß "Feste - Feiern - und noch mehr!", und was lag da näher, als das Kirwatreiben in der Oberpfalz in Bild und Text festzuhalten ... ;-) |
Leider gingen die 17 Mädels (9 davon selbst aktive Kirwamoidln in ihren Heimatorten) für ihren Ehrgeiz ohne Preis leer aus - nicht, weil ihr Werk als schlecht beurteilt worden wäre, sondern weil die Post das Päckchen mit all den Bildern, Geschichten, Unterlagen verschlampt hat :-(. Wie dem auch sei, kirwa.net hat das Werk jedenfalls mit Note "Eins mit Stern" beurteilt! Vielleicht entdeckt ein unbekannter Gönner hier die Abhandlung und würdigt die DJDS-Mädels "posthum" ... :-)
Besten Dank an Anna Bock und ihre Freundinnen, dass sie ihr Werk hier zur Verfügung stellen!
Im folgenden seht ihr eine Zusammenfassung des Textes, der Orginal-Beitrag ist hier als PDF-Dokument (647 kB) zu sehen.
Kirwa - seit jeher in der Oberpfalz ein Brauchtum für Alt und Jung. In den vergangenen Jahren hat die Pflege dieser Tradition in vielfältiger Weise einen neuen Aufschwung erfahren. Kirchweih feierte man ursprünglich an dem Wochenende, an dem die Kirche des Ortes eingeweiht wurde. Dies ist aber von Dorf zu Dorf verschieden. Deshalb verbot die Obrigkeit im Jahr 1868, dass jedes Dorf seine eigene Kirwa hat, da sonst "zu viel gefeiert wurde" und das Arbeitsleben darunter litt ("Blauer Montag"). Statt dessen wurde die "Allerweltskirwa" am dritten Sonntag im Oktober eingeführt. Nur an diesem Tag durften nun alle Dörfer "stellvertretend" Kirchweih feiern. Ganz Bayern hielt sich an diese Verordnung. Ganz Bayern? Nein, ein unbeugsamer kleiner Stamm, die westliche Oberpfalz, wagte sich der Obrigkeit zu widersetzen und feiert bis heute Kirchweih nach alter Tradition am Wochenende des Namenspatrons der Dorfkirche. Gegenwärtig gibt es rund 70 Kirwagemeinschaften im Landkreis Amberg-Sulzbach.
Auch aus unserer Klasse, der G11b des Dr.-Johanna-Decker-Gymnasiums in Amberg, sind heuer neun Schülerinnen in der jeweiligen Kirwagesellschaft ihrer Heimatgemeinde vertreten und gestalten aktiv dieses kulturelle Fest der westlichen Oberpfalz. Der folgende Artikel in unserer Schülerzeitung "DUDEN?" ist ein Erlebnis- und Erfahrungsbericht, mit dem wir euch begeistern möchten, dieses Brauchtum in euerer Heimat selbst engagiert zu pflegen.
Viel Spaß beim Lesen!
Freidoch is. Da Doch bevor Samsdoch. Und Samsdoch ham ma Kirwa. A Kirwa is was ganz was nasch. Wenn i mir da letzts Joar so aschau ...
Des hod ja scho mal recht spaßig agfanga. Weil unser Oberkirwabursch vom letztn Joar, da Seppi, scho am Samsdoch auf`d Nacht a so an drum Rausch beianand g`habt hod, dassa se n` Hax`n verstaucht hod. Da wollt er doch glatt zu seim Kirwamoidl, da Zenzi, ins Kammerl eisteig`n. Des is nämlich die beste Partie im Dorf. Weil des is so: Der ihr Voda, dem wo des Feld bei da Heibruck etz nu g`hört, is da Großbauer vo Hinterdupfing. Weil dao is Zenzi daham. Und der Depp in seim Rausch, hod doch glatt d`Sprossn nimma g`funna. Und erm hod`s vo fünf Meder rückrisch in Misthafa eine g`haut. Erst hods g`lacht, dann hods g`schaut wie a Zeiserl wenn`s blitzt, weil's dann grafft hod, dass beim Astanzen aloa dasteht. Und des woar ja dann eh as höchste: Ohne Sepp is nämlich goar nix mehr ganga. Des hod ausg`schaut wie früa, als an Schejbauer sei Kloana d`Suggln mit die Mostkirschn gfiartat hod. A grod a so sans umananda g`steuert. Wenn des a Danz g`wen hätt sei solln, dann bin i a Preiß. Owa des hod vielleicht niard nur daran g`legn, dass da Seppi g`fallt hod, sondern a an die 12 Maß, die jeda vo die Kirwaburschen zum Frühschoppen verdruckt hod. Owa hauptsach wir san g`sund. Naja bis auf`m Seppi hald. Die G`schicht und dasse se beim Kirwabaam verschnitzt hom und statt Kirwa 2000-200 aufeg`schriem hom, is owa glei vergessen worn, denn alle Leut ham se eh bloß auf`d Broatwirscht, d`Musi und d`Kiacheln g`freit. Stoapfälzer Spitzboum hams g`hoarsen. D`Musikanten, net d`Kiacheln. Des woar a Kirwagaudi soge eng! Scho Namittdoch sans auf die Bierbenk umanada g`hupft und alle hom se g`freit. Bis auf`m Ma vo da Sporkass, der die Benk`n zur Verfügung g`stellt hod. I, auf meine alten Doch, ho dann glatt a nu a Kirwarosl g`funna. Annabell hods g`hoarsen und is vo "drüben". Und weil sa se goar so herg`schmust hod zu mir, ho i ihr glatt a Limo ausg`em. Ja, i woaß scho, wie ma mit die Weiberleit umgeh`n muaß. Da moa ma scho a bissl wos springa loa. Wie`s dann geh`n wollt ho i ihr nu a Lebkuchenherzerl g`kafft, weil romantisch bin i ja a . Owa irgendwie ho i die Buchstaben nimma gscheit lesn kinna. I heid gmoant, do steht "Du kleiner Spatz", nur hod se rausg`stellt, dass des "Sp" a "M" wor und des hod ihr dann niard so g`falln. Am nächsten Doch ho i dann an drum Schädl aufg`habt, owa i bin mir ganz sicher, dass des net da Alkohol woar, sondern die Schelln, die mir d`Annabell draufhi g`em hod. Naja, wos ma die andern so verzählt ham, woar i am Mondoch a nu recht guart draf. Mei, g`frei i mi scho auf die nächsten Doch, des wird wieder a fetzen Gaudi !!
Bald ist es wieder soweit. In drei Monaten beginnt wieder das feucht-fröhliche Kirwatreiben. Doch was soll man bis dahin tun? Nur rumsitzen und warten, bis es im Wirtshaus nebenan rund geht, und die Kirwapaare das Tanzen anfangen? Nein, ganz bestimmt nicht. Und erst recht nicht, wenn man selbst aktiv sein möchte , z. B. als "Kirwamoidl" oder "Kirwabursch".
Und wie wird man Kirwapaar? Gute Frage. Einige Wochen vor dem ersten Treffen zum Vorbereiten der Kirwa (2-3 Monate) umwirbt ein Bursch der Gemeinde ein Mädchen, seine Freundin, oder eine Bekannte, und fordert diese auf, sein Kirwamoidl zu werden. Diese Paare schließen sich dann zusammen, und ruck zuck hat man 10 bis 15 Kirwapaare beisammen. Das Oberkirwapaar des letzten Jahres, muss sich natürlich anschließen.
In den nächsten 12 Wochen treffen sich die Kirwapaare der Gemeinde jeden Sonntag in der Dorfwirtschaft, um die Tänze einzustudieren und um andere "Kirchweihen" in den Nachbarsdörfern zu besuchen.
Zu den Kirwatänzen, die perfekt beherrscht werden müssen, gehört ein "Etzelwanger Schottisch". Bei diesem relativ einfachen Tanz, tanzen Kirwamoidl und Kirwabursch auseinander und wieder zusammen. Das sog. "Mühlradl" hingegen gehört zu den schwierigsten Tänzen, denn die vielen komplizierten Figuren bedürfen äußerster Konzentration und Ausdauer. Beim "Schuhplattler", ein für Bayern traditioneller und bekannter Tanz, kommt es bei den Mädchen oft zu Schwindelanfällen, da sie sich, während die Burschen "platteln", im Kreis drehen müssen. Weitere Tänze, die einstudiert werden, sind ein "Walzer", ein "flotter Dreher", und ein "Zwiefacher".
Doch das sind nicht die einzigen Vorbereitungen, die getroffen werden müssen. Verantwortlich für die gesamte Organisation der Kirwa ist das Oberkirwapaar des letzten Jahres. Dieses muss die T-Shirts drucken lassen, welche die Zusammengehörigkeit der Kirwapaare symbolisieren sollen, die Kirwakasse führen und alle Einnahmen und Ausgaben kontrollieren. Die Leitung der Tanzproben gehört genauso zu dessen Aufgabe wie das Besorgen der Blumensträuße für die Paare und die Auswahl des Kirwabaums im Wald. Gegebenenfalls muss das Oberkirwapaar dann noch den Aufbau eines Kirwazeltes oder einer Bar in Erwägung ziehen oder die Organisation einer Plattenparty.
Da die Kirwa für viele Jugendliche eine Art Volksfest darstellt, dürfen Schießbuden, Süßigkeitenstände und eine Schiffschaukel oder anderen Attraktionen nicht fehlen. Eine Kirwa ist immerhin für das Dorf auch von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
Unbedingt müssen dann auch noch die gefürchteten "Gstanzl" von den Kirwaleuten geschrieben werden, in denen die Einwohner des Dorfes oder die der Nachbargemeinde auf die Schippe genommen werden. Beispiele hierfür sind:
Da Mäckl Heinz vo Bouch
Is gern bsouffa af am Fest,
Vo seiner Frau daham
Griagt a dann vier Wocha Hausarrest.
D´Hauabouchtna Kirwaleit
Kina niat danzn und dann a net been,
drum homs heia vom Himml her
bloß a Rengwedder gseng.
Wenn a Riesengaudi is,
stehng´s af´m Kirwadisch,
an Sepp sei Moidl hod a G´schieß,
weil im Rock a Looch drin is.
Da Michl hod se dou verhängt,
wia mi´m Maßkruag schwenkt,
hätt er´s Röck´l niat dahuscht,
hätts´n vielleicht obebuscht!
Das Kirwawochenende rückt nun bedrohlich näher. Am Kirwafreitag treffen sich die Kirwamoidln, um im Wald Tannenzweige zu sammeln, die am selben Tag noch zu Kränzen und Girlanden für den Kirwabaum gebunden werden.
Liebes Tagebuch!
Nach diesen stressigen Wochen mit so vielen Vorbereitungen ist es endlich soweit, der lang ersehnte Kirwasamstag ist da!
7.30 Uhr: Wieder mal verpennt. Ich wollte doch schon vor einer halben Stunde aufstehen, weil wir uns schon um 8.00 Uhr treffen. Aber wenigstens habe ich einen Vorteil gegenüber den Jungs, denn die müssen schon seit 4.00 Uhr mit dem Traktor den Baum aus dem Wald holen. Dieser wurde gespendetet und hat eine stattliche Höhe von 36 Metern. Damit übertrumpft er den Baum des des Nachbardorfes erheblich!
8.00 Uhr: Gott sei Dank bin ich trotzdem noch pünktlich, um mit den anderen Mädels das gemeinsame Frühstück mit den ausgehungerten Burschen vorzubereiten. Ein starker Kaffee kann keinen von uns schaden, ganz im Gegenteil.
9.30 Uhr: Zum Ausruhen bleibt nicht viel Zeit, denn sofort geht es für die Burschen weiter, in den Baum Muster und verschiedene Verzierungen zu schnitzen. Die Jahreszahl gehört auf jeden anständigen Kirwabaum. Auch weiß-blaue Bänder, die Girlanden und Kränze müssen noch befestigt werden. Das ist ganz schön aufwändig! Doch auch wir Mädels haben was zu tun, denn wir müssen den Haarschmuck und auch Gestecke für die Liesl binden, was große künstlerische Genauigkeit erfordert.
15.00 Uhr: Mittlerweile ist das ganze Dorf auf dem Marktplatz versammelt, um das Spektakel zu beobachten. Musikanten heizen auf ihrer Quetschen (Akkordeon) mit Volksliedern zum Mitsingen die Stimmung an. Unsere kräftigen Burschen versuchen von zwei Seiten, den Baum mit Hilfe von "Goisen" in die Höhe zu bringen. Ein erfahrener Bursch übernimmt dabei das Kommando, in welche Richtung sie schieben sollen. Alle müssen höllisch aufpassen, dass bei dieser auch nicht ungefährlichen Arbeit die Spitze des Kirwabaums nicht abbricht. In diesem Fall könnten wir uns vor lauter Hohn und Spott nicht mehr auf der Straße sehen lassen. Das animierende "Hauruck" aus dem Mund des Antreibers wirkt oft Wunder und veranlasst fast jeden, die letzten Kraftreserven aus sich herauszuholen. Natürlich wird diese Mühe auch mit genügend erfrischenden Getränken belohnt, die wir Mädels an den Mann bringen dürfen. Aber schließlich, nach viel Körperkraft und Mühe, steht unser Kirwabaum und wir sind uns einig, dass wir den "schönsten Kirwabam ham".
Nun sind wir Mädchen wieder mehr gefordert, denn wir müssen das Podium schmücken, das von den Jungs aufgebaut worden ist.
19.00 Uhr: Frisch geduscht und mit dem Kirwa T-Shirt bekleidet, machen sich einzelne Paare auf den Weg, Lose für die Versteigerung des Kirwabaums zu verkaufen. Die Baumwache jedoch hat Priorität, denn man will ja nicht riskieren, dass der Baum von Kirwaleuten aus dem Nachbardorf abgesägt, geschweige denn angesägt wird. Das wäre nämlich das Schrecklichste, das einem passieren könnte! Eine Schande für das ganze Dorf! Man dürfte nicht mehr austanzen und somit würde die ganze Kirwa ins Wasser fallen. Um das zu verhindern, versammeln sich alle Paare zu später Stunde um den Baum und singen Kirwalieder, die uns wach halten.
Wir Mädchen können uns jedoch gegen 4.00 Uhr morgens von den Jungs verabschieden, um wenigstens noch zwei, drei Stunden Schlaf zu kriegen. Mitleid haben wir schon mit den Burschen, die die ganze Nacht Wache halten müssen.
Kirwasonntag
08.30 Uhr: Jetzt ist es aber höchste Zeit zum Aufstehen. Ich muss mein Dirndl noch anziehen und außerdem muss ich mir noch eine schöne Hochsteckfrisur machen und die Blumen in die Haare stecken. Das erfordert viel Konzentration in diesem Zustand.
Aber jetzt muss ich los, denn wir treffen uns um 9.30 Uhr in der Kirche zum Gottesdienst.
12.00 Uhr: Jetzt wird's ernst! Nun gibt es noch mal die letzte Tanzprobe, um alle Unsicherheiten zu beseitigen. Danach gehen alle Mädels nach Hause, denn nach dem Brauch werden alle Moidln mit dem geschmückten Wagen abgeholt. Jeder will sich noch frisch machen, aber die Zeit ist kurz, denn ehe man sich versieht, hört man schon von weitem das Gejohle und die Jauchzer der Burschen. Natürlich wird auch bei jedem Moidl eingekehrt, und zur Beruhigung bekommt man überall einen Schnaps angeboten. Bei 10 - 15 Kirwamoidln summiert sich der Schnaps und man hat keine Angst mehr, dass man sich vertanzt oder dass man das Gstanzl vergisst. Kurz vor dem Ortsschild haben sich meine Nerven allmählich wieder beruhigt.
15.00 Uhr: So, also runter vom Wagen und rauf auf das von vielen Menschen umlagerte Podium. Durch die zünftige Musik wird die Stimmung gelockert, und auch die Zuschauer klatschen im Takt. Der erste Tanz ist ein "Boarischer", der uns wirklich gut gelingt. Auch am "Schottischen", der darauf folgt, kann man nichts aussetzen. Als Nächstes ist ein Figurentanz an der Reihe. Nach einer kleinen Stärkung aus dem Maßkrug tanzen wir noch einen Zwiefachen, bei dem jedoch einige von uns leichte Schwierigkeiten haben, auf den Beinen zu bleiben. Jetzt kommt der spannendste Teil des Tages, der Walzer, bei dem das Oberkirwapaar ermittelt wird. Während des Tanzes wird ein Blumenstrauß von Paar zu Paar weitergereicht und das Kirwapaar, das den Strauß in der Hand hat, wenn die Musik zum Spielen aufhört, ist das neue Oberkirwapaar. Wenn es nur nicht mich erwischt! Als wir dann den Blumenstrauß erhalten, gebe ich ihn ganz schnell weiter, und somit sind wir vorerst aus dem Schneider. Hoffentlich macht der Strauß nicht noch eine zweite Runde! Aber beim nächsten Paar ist die Musik aus, und wir können entspannt ausatmen. Es hat die Richtigen getroffen, denn die Freude bei den beiden ist groß. Dann tanzt das neu gekürte Oberkirwapaar noch einen Walzer, bevor der Bursch auf die Leiter klettert, um vom Baum ein weißes Tuch für sein Moidl zu holen. Dieses Tuch wird dem Mädchen als Erkennungszeichen um die Schulter gelegt. Danach holt das Moidl dem Burschen einen geschmückten Hut vom Baum, den dieser die ganze Kirwa lang tragen muss.
Das war dann auch schon das Schlimmste an diesem Tag und wir können uns jetzt wieder entspannen. Natürlich wird gleich direkt vom Austanzen in die Bar gezogen und der perfekte Ablauf mit genügend Alkohol begossen.
20.00 Uhr: Immer noch feiern wir, es wird getanzt und gelacht, obwohl das ein sehr anstrengender Tag für uns alle war. Aber das stört ja keinen, weil "wir hom ja Kirwa" und "des is ja so a Kirwagaudi".
Kirwamontag
11.00 Uhr: Im Mittelpunkt des heutigen Tages steht das traditionelle Kirwabärtreiben. Ganze Stapel von Zeitungen werden verbrannt und aus der Asche, etwas Bier, Creme oder Fett wird eine Farbe angerührt. Nun geht es daran, den Kirwabär, die Kirwahex und den Treiber zu benennen.
Den Bären muss natürlich der darstellen, der am Kirwasonntag am tiefsten und längsten ins Glas geschaut hat, und als Hexe wird einer der neuen Kirwaburschen verkleidet. Für die Rolle des Treibers hat es natürlich viele Bewerber gegeben, denn dieser darf später mit den Zuschauern allerhand Schabernack treiben.
Nachdem sich alle - bis auf den Treiber - schwarz angemalt haben, versetzen wir uns mit etwas Alkohol und zünftigen Liedern in die richtige Stimmung.
15.00 Uhr: "Wer hat Kirwa? Wir ham Kirwa!" Wenn solche Sprüche durch das Dorf hallen, wissen alle, was das heißt. Wer nicht vom Kirwabären erwischt werden will, muss sich schleunigst im Haus verkriechen. Denn wen der Bär ergreift, der kommt nicht einfach so davon. Entweder man zahlt in die Kirwakasse oder man spendiert den Kirwapaaren "flüssige Nahrung". Wer sich weigert, wird mit der schwarzen Farbe beschmiert.
19.00 Uhr: Nachdem alle mehr oder weniger erfolgreich versucht haben, sich die Farbe abzuwaschen, schwingen wir uns in Lederhose bzw. Dirndl, und auf geht's zum Feiern. Im Festzelt haben sich auch schon jede Menge Menschen versammelt und nach der richtigen Stärkung wird erst einmal richtig getanzt und gesungen.
22.00 Uhr: Nun ist es so weit, die Verlosung des Baumes steht an. Neben verschiedensten kleinen Preisen ist der Kirwabaum natürlich am wichtigsten. Der Gewinner des Baumes behält diesen jedoch nicht. Es ist Ehrensache, dass der Baum den Kirwaleuten wieder gegen einige Mass Bier gestiftet wird, die ihn anschließend versteigern. Nach vielen Angeboten wird der Baum schließlich für 500 DM verkauft und der Gewinn geht an die Kirwakasse.
04.00 Uhr: Todmüde von den Anstrengungen der letzten Tage sinke ich erschöpft in mein Bett........
14.07.01, kirwa.net
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